Chronik     und     Dokumente      -   Kontakte mit dem LHW

Das Aktionsbündnis "Rettet-das-Selketal" bemühte sich, den Landesbetrieb dazu zu bewegen, statt des Dammes bei Meisdorf die Alternativen in die Planung einzubeziehen.
Wir waren davon überzeugt, daß diese Alternativen einen Hochwasserschutz in vergleichbarer Quantität bieten würden, aber das Naturschutzgebiet schonen würden.
Im Jahr 2002 machte das Aktionsbündnis den Kompromißvorschlag, wenn der Landesbetrieb auf den Bau des HRB Meisdorf verzichten würde, den Bau des HRB Straßberg zu tolerieren. Dem wurde mündlich zugestimmt.

Um so überraschter waren wir, als in der Zeitung folgendes erschien:
   

Mitteldeutsche Zeitung - Quedlinburger Harz Bote 22. Febr. 2003

Landesbetrieb für Hochwasserschutz gesteht Fehler

  Halberstadt/MZ.         Nach anfänglichem Konsens haben sich der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und der Naturschutzbund in der Frage des Hochwasser-Schutzes an der Selke wieder deutlich voneinander entfernt. Mit dem stellvertretenden Direktor des Landesbetriebes, (LHW)  Dr. Hans-Werner Uhlmann, und dem Chef des Flussbereichs Halberstadt, Edmund Werner, sprach Hendrik Kranert.
  Die Naturschützer aus dem Vorharz werfen Ihnen Wortbruch vor. Sie hätten in bisherigen Diskussionen das Thema Rückhaltebecken Meisdorf außen vor gelassen, auf Druck der Bürgermeister der Orte im unteren Selketal dann aber plötzlich wieder aufs Trapez gehoben.
Werner: Ich kann die Verärgerung der Naturschützer verstehen. Es gab in der Tat einen Konsens mit den Paragraph-29-Verbänden.
Uhlmann: Doch der war einseitig. Genauso, wenn wir ihn nur mit den. vom Hochwasser Betroffenen gesucht hätten. Das fällt uns jetzt auf die Füße.
  Wie ist das zu verstehen ?
Uhlmann: Wir haben uns bis Ende vergangenen Jahres nicht an das Becken Meisdorf heran getraut, weil wir natürlich mit Widerstand rechnen. Zudem gingen wir davon aus, dass ein wirksamer Hochwasserschutz im Selketal mit dem Rückhaltebecken Straßberg und dem Ausbau und der Steuerung der Harzteiche möglich ist.
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  Furcht vor dem Öko-Desaster
Naturschutzbund und Förderkreis gegen Damm - Harzklub zurückhaltend
Von unserem Redakteur Hendrik Kranert

Ballenstedt/MZ          Der Naturschutzbund (Nabu), der Harzer Naturschutzförderkreis und der Harzklub haben sich gegen den Bau eines Staudamms bei Meisdorf ausgesprochen und vor katastrophalen Folgen für Naturschutz und Tourismus gewarnt. Gleichzeitig erhob die Ballenstedter Nabu-Vertreterin Annette Westermann schwere Vorwürfe gegen den Landesbetrieb für Hochwasserschutz.
Die 37-jährige Amphibien- und Reptilienexpertin erklärte gegenüber der MZ, sie fühle sich vom Landesbetrieb hintergangen. Bisher habe der Nabu mit den Experten immer sehr konstruktiv zusammengearbeitet, um die Selkestudie zum Hochwasserschutz zur Umsetzungsreife zu bringen. Dabei sei man übereingekommen, dass zum Schutz der Anrainerkommunen neben örtlichem Flussausbau und der verstärkten Nutzung der Harzteiche bei Straßberg ein so genanntes grünes Hochwasserschutzbecken entstehen soll.
Ein Kompromiss
Gerade dieses Becken sei bereits ein Kompromiss für die Umweltschützer gewesen, betonte der Quedlinburger Kreistagsabgeordnete und Nabu-Mitglied, Detlef Mahlo. In den Gesprächen mit dem Landesbetrieb habe der Bau eines zweiten Dammes bei Meisdorf, wie er laut Selkestudie geplant ist, jedoch nicht mehr zur Debatte gestanden. Denn auch ohne diesen Damm sei ein Schutz vor einem statistisch alle 50 Jahre wiederkehrenden Hochwasser möglich, habe auch der Leiter des Flussbereiches Halberstadt, Edmund Werner betont. Das Hochwasser von 1994 wird als 200-jähriges eingestuft, der Damm bei Meisdorf würde - statistisch - ein hundertjähriges aufhalten können.
Nach einer Beratung mit Bürgermeistern von Selkekommunen aus dem Harzvorland, wo diese vehement den Damm forderten, sei Werner jedoch „umgekippt" - und habe das Stauwerk befürwortet, „Das wäre aber für das Selketal zwischen Meisdorf und der Selkemühle eine Katastrophe, bei Einstau würde sich der Abschnitt in eine graue Wüste verwandeln", betont Westermann. ......

„Das Selketal wird verheizt." ANNETTE WESTERMANN NATURSCHUTZBUND


Am 24. Aug. 2005 besuchte eine Gruppe der Bürgerinitiative die Flußbereichs-Niederlassung Halberstadt des LHW
Am 31. Mai 2006 war der LHW  von den Naturschutzverbänden nach Magdeburg eingeladen, um über den Hochwasserschutz an der Selke zu berichten.


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