Naturschutzgebiet
Die Selke ist einer der schönsten Flüsse des
Harzes.
|
Zum
Naturschutzgebiet "Oberes Selketal"
(2 271 ha)
sowie
zum Naturschutzgebiet "Selketal"
(600 ha)
wurden große Flächen des Unterharzes erklärt und an die
Europäische Union als Schutzgebiet entsprechend der FFH-Richtlinie /Flora-Fauna-Habitat/
gemeldet.
Das Selketal ist darüber hinaus Teil des
Vogelschutzgebietes "Nordöstlicher Unterharz", des
Landschaftsschutzgebietes Harz und nördliches Harzvorland
und des
Naturparks Harz. |
|
|
Die Selke ist ein Nebenfluß der
Bode. Sie durchfließt im Unterharz (Sachsen-Anhalt) auf ca.
34 km Länge ein bis 80 m tief eingeschnittenes,
landschaftlich reizvolles Tal, um dann in einer ca. 1 km
breiten Talaue im nördlichen Harzvorland nach weiteren 35 km
hinter Hedersleben in die Bode zu münden. |
So gehört es mit seinem Reichtum an naturnahen Laubwäldern
zu den wertvollsten Tälern des Harzes. Die niedrige
Gebirgslage und die breite Öffnung des Tales zum warmen
Harzvorland im Lee des Gebirges schaffen besondere
klimatische Bedingungen, die das Vorkommen wärmeliebender
Pflanzengesellschaften sichern, die wiederum vielen seltenen
und gefährdeten Tieren einen Lebensraum bieten. |
|
In ihrem Oberlauf ist
die Selke weitgehend unverbaut mit naturnahen Bachstrukturen
und einer natürlichen Gewässerdynamik. Damit zeichnet sich
das Selketal durch eine Reihe besonders schützenswerter
Elemente aus.
Die Selke und ihre Nebenbäche nehmen eine Sonderstellung im
Naturschutzgebiet ein.
Die überwiegend freie Fließstrecke ist für einen Fluß dieser
Größenordnung in Mitteleuropa eine Seltenheit.
Die Selke kann inmitten unverbauter Landschaft fließen und
hat einen weitestgehend freien und naturnahen Lauf –
im Selketal des Harzes und in der Selkeaue des
Harzvorlandes. |
|
Dieses einmalige
Naturschutzgebiet
muß
erhalten bleiben und
es muß gepflegt werden. |
Weitere Naturfotos von Annette Westermann
|
Mit seiner
extrem hohen Artenvielfalt und den vielen verschiedenen
Biotopen auf relativ kleiner Fläche zeichnet es sich als
einmalig aus.
Hervorzuheben ist die Vielfalt von 46 Biotoptypen,
von denen
35 auf der Roten Liste Deutschland geführt werden.
Einige allgemein bekannte Tier- und Pflanzenarten seien als
Beispiele für die Artenvielfalt genannt:
Wildkatze, Kleinabendsegler, Braunes Langohr (Fledermäuse),
12 besonders
schützenswerte, im europäischen Maßstab vom Aussterben
bedrohte Vogelarten brüten hier, u.a.:
Baumbrütende Mauersegler, Schwarzstorch, Eisvogel,
Wasseramsel, Gebirgsstelze,
Kreuzotter, Geburtshelferkröte, Feuersalamander,
Bachneunauge, Westgroppe (Fisch),
Blauflügel-Prachtlibelle, Zweigestreifte Quelljungfer
(Libelle)
Die typischen Insekten (mit aquatischen Larvenstadien) sind
in der Selke jedoch die Eintags-, Stein- und Köcherfliegen
mit einem hohen Anteil an Rote Liste –und FFH – Arten,
Federgras, Astlose Graslilie, Felsen-Goldstern, Stengellose
Kratzdistel, Ausdauernder Lattich, Gemeine Zwergmispel,
Färberginster, Ausdauerndes Silberblatt, Großes Zweiblatt
(Orchidee), Waldhyazinthe (Orchidee),
Erdstern (Pilz),
Bischofsmütze (Pilz). |
Die Natur und die Umwelt sind
durch den Menschen
gefährdet,
sie brauchen aber seinen
Schutz und seine Pflege. |
|