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neuer erster Sprecher
Nachdem Herr Helmut Kühne ist aus
gesundheitlichen Gründen bereit war, die
Stellung als erster Sprecher abzugeben erklärte
sich Herr Jahn bereit, diese Aufgabe zu
übernehmen. Herr Kühne sei herzlich gedankt für
sein Engagement; Wir werden weiterhin auf seinen
Rat, insbesondere zum Thema Tourismus hören und
wünschen ihm die Widerherstellung seiner
Gesundheit.
Herr Norbert Jahn wurde einstimmig zum neuen
ersten Sprecher gewählt. Herzlichen Dank,
daß er zusätzlich zu seiner beruflichen
Belastung und weiteren Ehrenämtern dazu bereit
ist. |
Das Ministerium (MLU) und der Landesbetrieb für
Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) /
Talsperrenbetrieb (TSB) haben mehrfach Termine
(anscheinend auch unabgestimmt) zur Eröffnung der
Planfeststellungsverfahren (PlFstV) für die beiden von ihnen
geplanten Hochwasserrückhaltebecken Straßberg und Meisdorf veröffentlicht bzw. die Presse
darüber informiert. |
Quelle und Datum der
Verlautbarung |
angekündigte
bzw. realisierte Termine für die
Planfeststellungsverfahren : |
HRB Straßberg |
HRB Meisdorf |
LHW
- HW-Aktionspl. 18.12.2002 |
IV/04 bis IV/05 |
II/05 bis III/06 |
TSB
- Internet Mai 2008 |
Sept. 2008 |
|
TSB
- Internet Mai 2009 |
|
Mitte 2009 |
MLU
- HWS-Konzeption 07. 12. 2010 |
Planungszeitraum
2004-2012 |
Planungszeitraum
2005-2013 |
TSB
- Internet März 2012 |
II. Q. 2012 |
II. Q. 2012 |
MLU
- kl. Anfrage im Landtag 14.03.2012 |
Ende 2012 |
Mitte 2012 |
TSB
- MZ QLB 09.11.2012 |
Ende 2012 - Anfang 2013 |
|
MLU
- MZ QLB 12.11.2012 |
noch 2012 |
|
MLU
- MZ QLB 21.12.2012 |
|
2013 |
TSB - MZ QLB
18. 11. 2013 |
Januar/Februar 2014 |
Antragsunterlagen einreichen im 1. Quartal 2014 |
MZ QLB 14. 02.2014 |
Antragsunterlagen Ende 2013 eingereicht |
|
MLU - MZ QLB
20. 02. 2013 |
|
Mitte 2014 |
Amtsblatt
Stadt Falkenstein Nr. 4/2014 |
Eröffnung
des Verfahrens
Auslegung der Unterlagen vom 28.04. bis 27.05.
Abgabe einer Stellungnahme bis 10.06.2014 |
|
Umweltausschuß des Landtages 3.12.14 |
Erörterungstermin für 1. Quartal 2015
angestrebt |
|
Moderationsprozeß des MULE |
Beschluß 2018 |
zurückgestellt ohne Termin |
Für die
Terminverschiebungen geben MLU und LHW/TSB keine
ausreichenden Erklärungen. |
|
Den Naturschützern
wird oft vorgeworfen, sie würden "alles" verhindern.
Diese Tabelle zeigt, daß das nicht zutrifft.
Sie zeigt aber auch, welche Folgen das einseitige
Festhalten an der ausschließlichen Planung der beiden
Rückhaltebecken für den Schutz der Bevölkerung im
Selketal und der Selkeaue vor künftigem Hochwasser hat. |
Die bisherigen
"Aktivitäten" und die daraus folgenden
weiteren Planungen : |
So hätten wir uns den Planungs- und
Bauablauf gewünscht : |
Jahr |
Hochwasser der Selke und Bode am 13. und
14. April |
1994 |
Planungsstudie des LHW "Verbesserung des
Hochwasserschutzes an der Selke" |
1999 |
Selketalkonferenz
|
2002 |
Hochwasseraktionsplan Selke
des LHW |
2002 |
Naturschutzverbände schlagen Kompromiß
vor :
Wenn auf das HRB Meisdorf verzichtet wird, tolerieren
sie das HRB Straßberg |
2002 |
Konsens wird vom LHW widerrufen
|
Konsens wird Basis weiterer Planung |
2002 |
Auf den weiteren
Verlauf der Planung bis zum Abschluß des
Planfeststellungsverfahrens haben weder die
Naturschutzverbände noch die Bürgerinitiative
inhaltlichen oder terminlichen Einfluß. |
LHW erstellt einen HW-Aktionsplan, der
die alternativen Vorschläge und die Ergebnisse der
Selketalkonferenz berücksichtigt sowie die HW-Situation
im gesamten Selkegebiet betrachtet. bis |
2004 |
Planung der HRB Meisdorf u Straßberg ab |
|
2006 |
|
Planung der HRB Straßberg, HRB Uhlenbach,
HRB Ermsleben, erste Entwürfe von HW-Risikokarten und
-Managementplänen, Planung der kleinen Maßnahmen, für die
kein PlFstV erforderlich ist bis |
2007 |
Eröffnung der PlFstV für das HRB
Straßberg ab |
2008 |
Feststellung der Planungen der o.g. HRB,
Bau
der o.g. kleinen Maßnahmen bis |
2012 |
Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens
für das HRB Straßberg |
|
2014 |
Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens
für das HRB Meisdorf |
|
? |
|
Ausführungsplanungen und Ausschreibungen
der HRB bis |
2014 |
Voraussichtliche
Erstellung des Planfeststellungsbeschlusses
für das HRB Straßberg. |
|
2019 |
Voraussichtliche
Erstellung des Planfeststellungsbeschlusses
für das HRB Meisdorf
Es ist zu befürchten, daß das Projekt HRB Meisdorf eklatante Verstöße gegen Naturschutzrecht
enthält.
Erst dann kann die Gesetzesverletzung durch eine Klage
verhindert werden. |
|
2023 |
voraussichtliches Gerichtsurteil: HRB
Meisdorf wird verworfen |
|
2025 |
|
Fertigstellung
wäre möglich gewesen bis
|
2020 |
daraufhin Suche nach anderen Lösungen
bis |
|
2028 |
Planungen der gefundenen Lösungen bis
|
|
2030 |
Abschluß der Planfeststellungsverfahren
der neu geplanten Lösungen |
|
2032 |
Ausführungsplanungen und Ausschreibungen
bis |
|
2034 |
Fertigstellung der neuen
Lösungen voraussichtlich bis |
|
2037 |
|
Begleiten Sie Annette
Westermann
bei ihrem Foto-Spaziergang
durch das Selketal
und lernen seltene Arten
und ihre Verflechtung mit dem Ökosystem kennen.
Mittwoch, den 7. März 2018, 19.00 Uhr
Meisdorf, Museumshof
Donnerstag, den 5. April 2018, 17.00 Uhr
Güntersberge, Harzklub
Das Selketal - ein Kleinod der Natur - ist
Naturschutzgebiet,
FFH-Gebiet und EU-Vogelschutzgebiet.
Durch seine extrem hohe Vielfalt an Biotoptypen, Pflanzen
und Tieren ist es ein Schutzgebiet von besonderer Bedeutung.
Viele besonders seltene und hochgradig geschützte Arten
haben hier natürliche Lebensräume, die durch ein
Staudammvorhaben bedroht sind.
Brief : Vorschläge für Themen zum "Runden Tisch" im
Moderationsprozeß Sehr geehrter Herr Dr. Döring, sehr
geehrter Herr Schulz !
04.Juli.2017
Als Teilnehmer an dem Runden Tisch benennen wir : -
Norbert Jahn – erster Sprecher - Detlef Mahlo –
Geschäftsführer - Mario Kühne – Mitglied des
Sprecherrates – als Stellvertreter.
Zur Organisation und Strukturierung der geplanten
Veranstaltungen möchten wir folgende Gedanken äußern
bzw. Themen vorschlagen, die im Laufe der Tagungen
besprochen werden könnten :
- An den Veranstaltungen sollte auch das Referat 26 –
Flächen- und Artenschutz – des MULE teilnehmen, denn das
Konfliktpotential liegt nicht nur zwischen den drei
Bürgerinitiativen, sondern vor allem zwischen dem
Hochwasser- und dem Naturschutz mit seinen jeweiligen
gesetzlichen Bedingungen.
- Zu den Veranstaltungen sollte anhand einer
Tagesordnung eingeladen werden und über die Tagungen
sollte ein Verlaufsprotokoll angefertigt werden.
- Wie definieren die Teilnehmer ihre
Kompromißbereitschaft ?
- Der Natur- und Umweltschutz sollte in seinen
gesetzlichen Grundlagen und seiner Bedeutung für das
Selketal in einem Vortrag erläutert werden.
- Der Stand der Bearbeitung des
Planfeststellungsverfahrens für das HRB Straßberg und
der Planung für das HRB Meisdorf sollten erläutert
werden.
- Es sollte diskutiert werden, ob eine Einigung über das
Gesamtkonzept des Hochwasserschutzes im Selketal oder ob
eine Einigung über Einzelobjekte als "kleinster
gemeinsamer Nenner" angestrebt wird.
Mit freundlichem Gruß
__________________________________________________________________________________________
Annenbrücke = Hochwasserrückhaltebecken Lange Wiese In
Meisdorf soll eine nicht sanierungsfähige Brücke über
die Selke durch einen Neubau ersetzt werden. Das bietet
die Chance, den Bau der Brücke mit dem eines
Hochwasser-rückhaltebeckens (HRB) zu verbinden, indem
gemeinsam ein entsprechender Auftrag erteilt wird. Die
Lange Wiese, die bei jedem Hochwasser überschwemmt wird,
ist hervorragend geeignet als HRB; sie liegt auch nicht
im Naturschutzgebiet, so daß hier weniger Konflikte mit
dem Naturschutz entstehen. Mit der Brücke – gestaltet
als Durchlaßbauwerk - und einem ca. 4 m Damm, über den
die Straße geführt wird, können bis zu 350 000 m³ Wasser
gespeichert werden. In der Mehrzahl der Fälle wäre das
für Meisdorf ein ausreichender Schutz vor einem
Hochwasser. (siehe Altenativen) Das Ministerium für
Landesentwicklung und Verkehr (MLV) des Landes
Sachsen-Anhalt hat der Bitte des Ministerium für Umwelt,
Landwirtschaft und Energie (MULE) stattgegeben, das
Bauvorhaben Annenbrücke zurückzustellen, damit das
Projekt HRB Lange Wiese in den Moderationsprozeß
einbezogen werden kann. |
Im Februar 2016 hat der Talsperrenbetrieb im Bereich der
Selke nebenstehendes Blatt - das dritte -
flächendeckend verteilt.
Die meisten Aussagen zum HRB Straßberg sind
Wiederholungen der alten. Wie auch in den vorigen
Blättern sind sie nicht hinnehmbar.
Neu ist die Behauptung, daß Spaziergänger durch den
Damm hindurch gehen könnten. Nach den Unterlagen des
Planfeststellungsverfahrens ist dies unmöglich.
Das ist nur ein kleines Detail
des gesamten Projekts, zeigt aber, wie mit
zweifelhaften Argumenten um die Zustimmung geworben
wird. |
|
Planfeststellungsverfahren für
Hochwasserrückhaltebecken Straßberg gestoppt.
Unter der Überschrift
"Bau bis 2020 im Plan" berichtet die Mitteldeutsche
Zeitung QLB am 11. Februar 2016, daß Ergänzungen
erarbeitet wurden. "Wir hoffen, daß es im nächsten
Vierteljahr weitergeht mit der Neuauslegung der
Unterlagen."
Die Einwendungen hätten dazu geführt, daß mehrere
Tausend Seiten erarbeitet werden mußten. Ein
weiterer Grund sei ein neues
"Verschlechterungsverbot für Gewässer". Dieses
Verbot beruht aber auf der Wasserrahmenrichtlinie
der EU vom 23. Okt. 2000 und wir haben immer darauf
hingewiesen. Dieses Verbot und unsere Einwendungen
hätten also gleich bei der Planung berücksichtigt
werden können und nicht nach Fertigstellung der
Planung.
Der Minister fordert eine Verkürzung der
Planungsdauer und will sie durch Beschneidung der
Rechte von Einwendern – das sind nicht nur
Naturschützer – erreichen. Wäre es nicht besser,
alle von einem Vorhaben betroffenen zu Beginn an
einen Tisch zu holen und ihre Vorschläge
aufzugreifen ? Das kostet erst mal viel Zeit und
Geduld, zahlt sich aber im reibungslosen Fortgang
des Verfahrens aus.
D Mahlo
|
Hochwasser 2016
vorprogrammiert?
Stauteiche im Selketal sind voll
Die Selke und ihre Nebenbäche durchfließen im Ober- und Mittellauf
naturnahe Mittelgebirgstäler mit ausreichend Fläche,
um normale und größere Hochwasser schadlos zu
bewältigen. Kritisch kann es jedoch werden, wenn die
Böden gesättigt oder gefroren sind und die
Schneeschmelze zusätzliches Wasser ins Tal schickt.
Um derartige Frühjahrshochwasser abzufedern, gibt es
Stauteiche und Talsperren zwischen Güntersberge und
Alexisbad, die eigens diesem Zweck dienen. Sie sind
Hochwasserschutzeinrichtungen des Landes
Sachsen-Anhalt und sollen entsprechend unterhalten
werden. Dies würde bedeuten, dass sie im Herbst auf
ein bestimmtes Maß abgelassen werden, damit sie zur
Schneeschmelze oder bei starken Regenfällen im
Winter/Frühjahr genügend Wasser aufnehmen können, um
Hochwasserspitzen zu entschärfen.
Für das Frühjahr 2016 scheint der Winter-Ablass von 2-3 Metern bei den
wichtigen Talsperren nicht nötig zu sein, denn die
Stauteiche und Talsperren (Kiliansteich, Mühlteich,
Teufelsteich, Elbingstalteich, ...) sind randvoll,
einige laufen schon jetzt am Hochwasserüberlauf ab.
So müssen wir also mit der großen Hoffnung in das
neue Jahr gehen, dass es 2016 keine natürlichen
Frühjahrs-Hochwasserereignisse gibt, denn selbst
Schneeschmelze mit Regen kann nun im Unterlauf
Hochwasserspitzen erzeugen, die nicht nötig, aber
offensichtlich gewollt sind.
Annette Westermann
Bürgerinititive Naturnaher Hochwasserschutz Selke
|
Beispiel:
Teufelsteich am 19.12. 2015
abgelassen wurden ca. 50 cm, tiefstes Absenkziel
sind aber 13,5 m
unter Vollstau . |
Bei der Planung des HRB Wippra
hatten Auftraggeber und Planer vorgesehen, zur
Materialgewinnung einen bewaldeten Hügel im
Naturschutzgebiet abzubauen.
Dabei hatten sie es unterlassen,
für den Abbau ein Umweltgutachten zu erstellen. Das
muß nun erst mal nachgeholt werden, wie das
Verwaltungsgericht Halle nach einer darauf
gerichteten Klage des NABU entschied.
Immer wieder werden bei Planungen unbequeme
Nebenbestimmungen und –vorschriften ignoriert oder
mißachtet – nicht nur aus dem Bereich des
Naturschutzes. Die daraus folgenden Verteuerungen
und Verzögerungen werden dann in der Öffentlichkeit
oft nicht den Verursachern, sondern den Klägern
angelastet. |
|
Leserbrief in der
Mitteldeutschen Zeitung Quedlinburg, 20.02.2015
Das Rückhaltebecken Meisdorf soll vor einem
Hochwasser schützen, wie wir es 1994 erlebten –
warum dauert das so lange ?
Man hört öfters den Vorwurf an die Naturschützer,
auch mit dem Zusatz "selbsternannte" sie hätten das
Projekt verzögert. Das ist unwahr ! Kein Brief an
den Minister oder den Landesbetrieb, keine
Informations- oder Protestversammlung, kein
Leserbrief in den Zeitungen haben die Planer
beeindruckt, beeinflußt oder gar behindert. Kein
Vorschlag für alternative Lösungen ist mit uns
ernsthaft diskutiert oder gar erwogen worden. Die
Planung ist ihren bürokratischen Weg gegangen.
Das Rückhaltebecken Wippra hat parallel die gleichen
Planungsschritte durchlaufen – ohne irgendwelche
Gegenargumente seitens des Naturschutzes. Trotzdem
haben dort die Baumaßnahmen erst am 23. Sept. 2014
begonnen. Das Land hat festgelegt, dass danach
Straßberg und Meisdorf folgen sollen.
Die Befürworter des Rückhaltebeckens Meisdorf waren
und sind nicht zurückhaltender, es scheint, sie
könnten sich des Wohlwollens des Ministers, des
Landesbetriebes und ihrer Verwaltungen sicher sein.
So wurde am 03.12.2002 eine Resolution der
Selkeanliegergemeinden unterzeichnet. Sie schließt
mit dem Satz: "Dieses Hochwasserrückhaltebecken
stellt unter Berücksichtigung der natürlichen
Eigenart des Landschaftsbildes und ihres
Erholungswertes, die ökologisch und ökonomischste
Lösung dar." Die erste Aussage ist falsch und die
zweite bis heute nicht bewiesen.
Betont werden muß, dass die Naturschützer und
insbesondere unsere Bürgerinitiative nicht gegen
Hochwasserschutz sind, sondern für einen Schutz der
Menschen bei gleichzeitigem Schutz der Natur. Wir
haben Möglichkeiten aufgezeigt und propagiert, wie
dies ohne das Rückhaltebecken Meisdorf machbar ist.
Das Rück-haltebecken Straßberg wird von uns nicht
grundsätzlich, sondern in der geplanten Form
abgelehnt.
Anstatt einfach
riesige Transparente
aufzuhängen
könnten doch die Damm-Befürworter Maßnahmen
aufzeigen, wie trotz des Dammes und seines
Rückhaltebeckens auch der Naturschutz gewährleistet
werden kann. Schließlich ist das Selketal nicht
irgendein Naturschutzgebiet, sondern eines von
europäischem Rang und darüber hinaus für den
Tourismus unverzichtbar.
Die Naturschützer haben zwar auf den Termin des
Dammbaus kaum Einflußmöglichkeiten, aber sie haben
in der Vergangenheit erreicht, dass die Parlamente
Gesetze für den Schutz der Natur erlassen haben –
wohl wissend, dass Naturschutz auch Menschenschutz
ist. Auf die Einhaltung dieser Gesetze berufen wir
uns, und die Planer sollten sie auch
berücksichtigen.
Detlef Mahlo |
Als Antwort auf diese Transparente haben wir
Informations-Tafeln
in den Orten des Selketals und der Selkeaue
aufgehängt - da, wo wir die Genehmigung erhielten.
|
Unterschriften gegen den Damm bei Meisdorf |
|
Am 9. Juli 2014
übergaben Mitglieder unserer Bürgerinitiative dem
Minister Dr. Aeikens einen
Brief
zusammen mit einer Mappe mit über 1000 Unterschriften
für naturnahen Hochwasserschutz an der Selke und gegen
das Hochwasserrückhaltebecken bei Meisdorf.
2009 übergaben wir dem Minister schon einmal 1800
Unterschriften. Seitdem haben wieder über 1000 Menschen
unser Anliegen unterstützt.
Auf dem Foto (von links) : Mario
Kühne (BI), Bärbel Bürger (BI), Minister Dr. Aeikens,
Detlef Mahlo (BI), Dietmar Weihrich (MdL), Horst Schöne
(BI), Hartmut Kniep (BI) |
Herrn
Minister Dr. Hermann Onko Aeikens
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt
Leipziger Str. 58 39112 Magdeburg
Ballenstedt / Falkenstein den 09. Juli 2014
Sehr geehrter Herr Minister Dr. Aeikens !
Am 28. Okt. 2009 überreichten wir Ihnen zusammen mit
über 1800 Unterschriften ein Schreiben, das wir zu Ihrer
Erinnerung noch einmal beilegen, denn die dort
dargelegten Argumente sind nach wie vor vollinhaltlich
unsere Ansicht.
Seitdem haben wir wiederum über 1000 Unterschriften
gesammelt bei Personen, die wie wir die Natur des
Selketals für Pflanzen, Tiere und Menschen erhalten
wollen und in unseren Vorschlägen sinnvolle Alternativen
zu einem rein technischen Hochwasserschutz sehen. |
|
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Diese Unterschriften-Mappe
möchten wir Ihnen heute übergeben. Es ist ein Zeichen
für einen Appell an die Regierung, dem Natur- und
Umweltschutz die ihm gebührende Aufmerksamkeit zu
schenken. Eine Beschleunigung und Entbürokratisierung
von Planungsverfahren wird dem sicher nicht gerecht.
Die Planung für den Hochwasserschutz an der Selke ist
von keiner Seite außerhalb der Landesbehörden oder des
LHW behindert, verändert oder gestoppt worden. Daher ist
nicht zu sehen, wie eine Entbürokratisierung das
Verfahren beschleunigen könnte. Das
Genehmigungsverfahren für das HRB Straßberg, das mit der
Auslegung am 28. April 2014 begonnen hat, ist also auch
nirgends hängengeblieben, wie die Mitteldeutsche Zeitung
vom 28. Mai Sie zitiert. Unsere Stellungnahme zu diesem
Planfeststellungsverfahren, die wir zu Ihrer Kenntnis
beilegen, zeigt auf, durch welche Versäumnisse und
Fehler in der Planung aus unserer Sicht dieses Vorhaben
in der vorliegenden Form nicht genehmigungsfähig ist.
Mit freundlichem Gruß
Mitglieder des Sprecherrates |
Dazu verfassten wir folgende
Pressemitteilung :
Nach
dem Hochwasser im Selketal 1994 sah der Landesbetrieb
für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) die
Lösung in der Planung und dem Bau von zwei
Hochwasserrückhaltebecken (HRB) bei Straßberg und
Meisdorf. Das Selketal ist ein Naturschutzgebiet von
europäischem Rang und es wird dadurch schwer geschädigt.
Die Bürgerinitiative "Naturnaher Hochwasserschutz Selke"
hat sich seit ihrer Gründung vor zehn Jahren
Alternativen aufgezeigt und sich dafür eingesetzt, den
Bewohnern des Selketals und der Selkeaue einen
angemessenen Hochwasserschutz zu bieten.
In
vielen Schreiben und Gesprächen haben wir den
zuständigen Ministern und dem LHW unsere Argumente und
alternativen Vorschläge mitgeteilt und gehofft, daß sie
sich unserer Argumente unvoreingenommen und konstruktiv
annehmen.
Der Bevölkerung haben wir unser Anliegen
nahegebracht durch Veranstaltungen in den Orten der
Selkeaue und Informations- und
Demonstrationsveranstaltungen in
|
Meisdorf und im Selketal an der Stelle, wo der Damm
gebaut werden soll – unterhalb der Burg
Falkenstein. Diese Aktionen haben ein vielfaches Echo
gefunden. Unsere Resolution:
"Wir schließen uns dem Protest der Bürgerinitiative
Naturnaher Hochwasserschutz Selke gegen den Bau eines
Hochwasserrückhaltebeckens im Selketal bei Meisdorf an
und fordern die Einbeziehung der Alternativen in die
Planung." hatten bis 2009 über 1800 Personen
unterschrieben und wir konnten sie dem Minister Dr.
Aeikens übergeben. Seitdem haben wir über 1000 weitere
Unterschriften gesammelt. Diese wollen wir am 9. Juli
dem Minister übergeben.
Gleichzeitig wollen wir
unseren Standpunkt bekräftigen, daß die beiden HRB das
Problem des Hochwasserschutzes nicht lösen und der
Region, ihrer Natur sowie ihrer Tourismuswirtschaft
größten Schaden zufügen. Lokale Maßnahmen wurden
vernachlässigt, die Eigeninitiative der Gemeinden und
der Bürger nicht gefördert und die von uns
vorgeschlagenen Alternativen ignoriert. Das im
Planfeststellungsverfahren befindliche Projekt HRB
Straßberg ist unvollständig, fehlerhaft, nicht prüfbar
und damit aus unserer Sicht nicht genehmigungsfähig -
HRB Straßberg ja, aber nicht so !!!
Leicht gekürzt als Artikel abgedruckt in der
Mitteldeutschen Zeitung Ausgabe Quedlinburg vom
11. Juli 2014.
|
Das Planfeststellungsverfahren für das Hochwasserrückhaltebecken Straßberg ist eröffnet
worden.
Wir haben eine Stellungnahme erarbeitet. Auf einen
kurzen Nenner gebracht heißt sie :
HRB Straßberg
ja, aber nicht so !!!
Die Bürgerinitiative "Naturnaher Hochwasserschutz Selke"
hat sich seit ihrer Gründung vor zehn Jahren dafür
eingesetzt, den Bewohnern des Selketals und der Selkeaue
einen angemessenen Hochwasserschutz zu bieten. Sie ist
die Nachfolgerin des Aktionsbündnisses "Rettet das
Selketal" der Naturschutzverbände Sachsen-Anhalts.
Das Aktionsbündnis hatte im Jahre 2002 den
Kompromißvorschlag gemacht, das HRB Straßberg zu
tolerieren, wenn auf das HRB (Hochwasserrückhaltebecken)
Meisdorf verzichtet wird - ein Kompromiss als Opfer der
Natur für den Hochwasserschutz. Der Landesbetrieb für
Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) hat diesen
Konsens widerrufen (MZ QLB vom 22. Febr. 2003).
Das hier vorliegende Projekt berührt die Belange
unserer Bürgerinitiative, weil wir uns für den Erhalt
der Natur einsetzen, die wir hier sehr stark
beeinträchtigt sehen.
Vor kurzem wurden in Gatersleben und Falkenstein
Bürgerinitiativen gegründet, die mit Nachdruck fordern,
daß endlich etwas gegen die Hochwassergefahr getan wird
– also den Bau der beiden HRB Straßberg und Meisdorf.
Sie glauben dem LHW, daß es keine Alternativen dazu
gäbe. Sinnvolle und vertretbare Maßnahmen des
Hochwasserschutzes im oberen Bereich des Selketals
fordern wir auch, denn wir sind überzeugt, dass es im
Selketal möglich ist, dem Schutz des Menschen und dem
der Natur durch geeignete Maßnahmen gerecht zu werden.
Deshalb empfehlen wir den Vertretern dieser neuen
Bürgerinitiativen, sich unseren Vorschlägen
anzuschließen.
Das Beharren auf den beiden HRB ist ein Irrweg.
- Die Staatssekretärin behauptet irrtümlich, es gäbe
schon einen Planfeststellungsbeschluß für das HRB
Straßberg. Dabei ist das Verfahren erst kürzlich
eröffnet worden. Dessen Planunterlagen sind
unvollständig und zum großen Teil unrichtig. Deshalb ist
es ungewiß, ob und wann eine Genehmigung erteilt werden
wird.
"Wie wichtig dieser symbolische Akt der
Übergabe von 1116 Unterschriften war, machte
Staatssekretärin Anne-Marie Keding (CDU) deutlich. „Das
Problem ist, daß sich bisher immer nur die Gegner zu
Wort gemeldet haben." Das mache eine politische
Entscheidung schwierig. Keding bekräftigte aber erneut,
dass das Land bemüht sei, die Projekte schnellstmöglich
umzusetzen. Allerdings sagte sie auch, dass ein
Baubeginn 2017 in Meisdorf äußerst ambitioniert sei. Es
gebe anders als für Straßberg noch keinen
Planfeststellungsbeschluß." (MZ ASL 11. Juni 2014)
- Die beiden HRB können die Selkeaue nicht in jedem
Fall vor Hochwasser schützen, z.B. wenn nur dort ein
lokaler Starkregen fällt.
- Hochwasserschutz hat zwar einen hohen
Stellenwert, steht aber nicht absolut vor allen anderen
Werten. Daher verwundert es uns wie der Minister sich
hier äußert.
"Im Ungefähren blieb er (Aeikens) auch in der Frage, wie
dem Hochwasserschutz mehr Priorität eingeräumt werden
kann. Dass dies das Ziel der Landesregierung ist, haben
Haseloff und Aeikens wiederholt betont – etwa mit dem
Blick auf "endlose Genehmigungsverfahren", in denen
Projekte wie der Bau von Rückhaltebecken im Harz seit
1994 "hängenblieben", so Aeikens. Wie genau die
Verfahren "beschleunigt und entbürokratisiert" werden
sollen, will Aeikens ebenfalls im Sommer klären." (MZ
28. Mai 2014)
Das Genehmigungsverfahren für Straßberg begann genau
am 28. April 2014 und für Meisdorf ist noch kein
aktueller Termin angekündigt. Was soll da "hängen
geblieben" sein ? Wenn die Planung so lange dauert, bzw.
die Pausen zwischen den Planungsschritten so lang sind,
liegt das wohl nicht daran, daß "sich bisher immer nur
die Gegner zu Wort gemeldet haben."
Herr Henning, der Direktor des Landesbetriebes für
Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft sowie des
Talsperrenbetriebes äußerte sich : "wir könnten im Harz,
vor allem im Selketal, schon viel weiter sein im
Hochwasserschutz." (MZ 14. April 2014) Wenn er damit
meint, den technischen Hochwasserschutz verabsolutieren
und alle anderen Fragen wie Schutz von Natur und
Landschaft ignorieren zu können, widersprechen wir ihm
ganz entschieden.
Hier wäre eine Erklärung angebracht gewesen, warum das
Planfeststellungsverfahren Straßberg erst Ende April
2014 eröffnet wurde und warum das Genehmigungsverfahren
für Meisdorf noch immer nicht auf dem Tisch ist, obwohl
es mehrfach (s.u.) angekündigt worden ist ? Wenn der LHW
seine Hausaufgaben nicht macht, darf man das den mit
Recht skeptischen "Gegnern" nicht in die Schuhe
schieben, so einfach das auch ist. |
Nicht die
Schmetterlinge verzögern den Staudammbau ! |
Am 14. Februar erschienen in
der Mitteldeutschen Zeitung und in der Volksstimme zwei
Artikel zum Hochwasserschutz im Harz bzw. an der Selke.
Vorangegangen war ein Gespräch des Ministers mit
Bürgermeistern, Vertretern der
Gewässer-Unterhaltungsverbände und Landtagsabgeordneten im
Landkreis Harz. |
Da man keinen Naturschutzverband eingeladen hatte, war es
leicht zu behaupten, die beiden geplanten
Hochwasserrückhaltebecken – bei Straßberg und bei Meisdorf -
würden im Einklang mit den strengen Vorgaben des
Naturschutzes sein. Es ist im Gegenteil zu befürchten, daß
eine Vereinfachung des Baurechts, ein Abbau "der
Hierarchien" und eine Überarbeitung der
Hochwasserschutzkonzeption des Landes dem Naturschutz
weitere Rechte beschneiden.
Es sind jetzt fast 20 Jahre
vergangen seit dem letzten extremen Hochwasser an Bode und
Selke. Seit dem hat man Zeit gehabt, einen Hochwasserschutz
zu planen und zu realisieren, der allen Vorgaben – auch dem
Naturschutz -gerecht wird. Anscheinend sind die "grünen"
Dämme, wie wir als BI seit vielen |
Jahren erklären, nicht mit
dem Naturschutzgesetz zu vereinbaren.
Man "entdeckte" jetzt die Spanische Flagge und gibt für das
Rückhaltebecken Meisdorf eine neue Naturraum-Untersuchung
für viel Geld in Auftrag um die Verzögerung bei dessen
Planung zu begründen. Dabei ist dieser kleine Schmetterling
im Selketal seit über 100 Jahren bekannt und auch die
Landesregierung hat ihn in einer Antwort auf eine kleine
Anfrage der SPD im Jahr 2007 als gefährdete Art gem. der
Roten Liste Sachsen-Anhalt aufgeführt.
Es ist höchste Zeit, daß sich das Ministerium und der
Landesbetrieb ernsthaft mit den von uns vorgeschlagenen
Alternativen beschäftigen, die den Bau des Rückhaltebeckens
Meisdorf unnötig machen. |
Unser Kommentar zu einem Artikel in der Mitteldeutschen
Zeitung vom 23. März 2013 |
! ! !
Eine völlig neue Situation ??? |
Am 23. März 2013 erschien
in der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) ein Artikel :
"Deichbau gerät ins Stocken".
Die das Selketal betreffenden Sätze daraus sind :
"…Ebenfalls nicht im geplanten Zeitraum zu realisieren wäre der Bau der
Hochwasserrückhaltebecken an der Selke im Harz bei
Straßberg und Meisdorf. Der Bau in Straßberg hätte
nach Angaben Aeikens eigentlich in diesem Jahr beginnen
sollen. ….. Bleibt es bei dem Sparplan, wird es laut
Aeikens bis 2025, womöglich auch „bis in eine fernere
Zukunft“ dauern, ehe alle Großprojekte verwirklicht ….
sind."
Auch wenn es sich "nur" um einen Zeitungsartikel handelt, ist er ernst zu
nehmen und wir müssen uns anscheinend auf eine völlig
neue Situation einstellen. |
Am 3. April 2013 war die alljährliche
Veranstaltung des Heimatvereins Meisdorf zum Thema "Wald
und Selketal im Spannungsfeld zwischen Ökologie und
Ökonomie – Konflikte und Lösungen". Angesichts des
Zeitungsartikels war eigentlich das Thema
"Hochwasserschutz " selbstverständlich.
Aber : Die Staatssekretärin des
Landwirtschaftsministeriums Frau Keding hielt den
Eingangsvortrag, in dem sie den Wert und die
Schutzbedürftigkeit des Naturschutz- und FFH-Gebietes
(Flora-Fauna-Habitat)
Selketal mit eindringlichen Worten schilderte. Im
weiteren Vortrag und in den Redebeiträgen der anderen im
Präsidium sitzenden ging es nur um den Wald unter den
verschiedensten Aspekten.
Lediglich der Bürgermeister der Stadt Falkenstein und
die Amtsleiterin des Umweltamtes Landkreis Harz deuteten
an, dass das Planfeststellungsverfahren für das HRB
(Hochwasserrückhaltebecken)
Straßberg noch in diesem Frühjahr eröffnet werden
würde. Aus dem Publikum zu dem Problem kein Wort, auch
die Staatssekretärin äußerte sich nicht zu diesen
Aussagen. |
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Die beiden folgenden Texte sind als Leserbriefe in
der Mitteldeutschen Zeitung erschienen. |
MZ ASL 13.Okt. 2012
Regierung lässt sich Zeit mit dem
Schutz
Der Sommer ist vorbei und die von der Landesregierung
zugesagte Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens für
die Hochwasserdämme im Selketal ist wieder einmal nicht
geschehen: Offenbar hat es das Land dann doch nicht so
eilig mit dem Hochwasserschutz an der Selke. Das zeigen
auch viele nicht erbrachte Maßnahmen, die im Laufe der
letzten 18 Jahre (seit dem großen Hochwasser 1994) zum
Schutz der Bevölkerung hätten passieren können. Hier
seien nur einige genannt, wie zum Beispiel: den
Wasserstand der Harzteiche etwas zu reduzieren, um
Hochwässer auffangen zu können. Die Mühlgräben in den
Orten zu rekultivieren, die Gemeinden mit einsatzfähigen
Wasserwehren auszustatten usw. Der Unmut in den
Anrainergemeinden wächst - der schwarze Peter wird den
Naturschützern oder der Bürgerinitiative zugeschoben.
Sie setzen sich lediglich für die Einhaltung der
geltenden Gesetze und für bessere Alternativen ein. Dass
aber das Planfeststellungsverfahren auch in diesem
Sommer nicht eröffnet wurde, liegt einzig und allein an
der Landesregierung selbst. Denn auf einen
Eröffnungstermin haben weder Naturschutzverbände noch
eine Bürgerinitiative Einfluss. Sie haben, wie die
Bürger auch, erst nach der Eröffnung des Verfahrens
Gelegenheit, sich zur Planung zu äußern.
Annette Westermann, per E-Mail |
MZ ASL 9. Okt. 2012
Notwendiger Schutz fehlt noch immer
Leserbrief zu den MZ-Artikeln
vom 22. August, Seite 11: "Hoffen auf ein Machtwort" und
27. September, "Hochwasserschutz Stadtrat schickt
Resolution", Ausgaben Quedlinburg/Aschersleben.
Die Ungeduld in den Gemeinden der Selkeaue über
die schleppende Umsetzung des Hochwasserschutzes an der
Selke ist sehr zu verstehen - sind doch seit dem
200-Jahreshochwasser inzwischen mehr als 18 Jahre (!)
vergangen, und Schutz ist auch für weitere Jahre nicht
in Sicht. Auch die Bürgerinitiative "Naturnaher
Hochwasserschutz Selke" sieht das so. Diese Ungeduld
und, dass die Bewohner dringend geschützt werden müssen,
sind allerdings leider die einzigen Gemeinsamkeiten, die
zwischen der BI und den Bürgermeistern von Seeland und
Falkenstein bestehen. De facto ist gerade die Haltung
der Bürgermeister und Räte dieser beiden Gemeinden die
Ursache, dass der notwendige Schutz nicht schon längst
Wirklichkeit ist sondern immer noch Jahre eine Hoffnung
bleiben muss. Sie waren es, die am 3. Dezember 2002 in
der von ihnen unterschriebenen Resolution zum
Hochwasserschutz unkritisch die im
"Hochwasseraktionsplan Selke" erklärte unzutreffende
Auffassung der Landesregierung übernahmen, in welchem
für ein HRB bei Meisdorf behauptet wird, " ... Die
ökonomischen bzw. ökologischen Parameter stellen hier
ein Optimum dar." , und die den Bewohnern ihrer
Gemeinden ohne Fach- und Sachkenntnis vollmundig
erklärten: "Dieses Hochwasserrückhaltebecken stellt
unter Berücksichtigung der natürlichen Eigenart des
Landschaftsbildes und ihres Erholungswertes, die
ökologisch und ökonomisch sinnvollste Lösung dar." Und
nie wieder sei dann Hochwassergefahr.
Das ist schlicht falsch. Sie und leider auch viele
betroffene Bürger glauben das vielleicht immer noch,
aber deswegen wird es nicht richtiger. Angesichts der
Tatsache, dass ca. zwei Drittel der Gefahrbringenden
Niederschläge in der Selkeaue fallen und nur ein Drittel
aus dem Selketal bis Meisdorf stammen, sollte jedem klar
sein, dass vor allem in der Selkeaue selbst
Hochwasserschutz betrieben werden muss. Und die im Harz
zusammenlaufenden Niederschläge (außer denen, die im
Harzraum von Ballenstedt über den Sauerbach und die
Getel erst vor Ermsleben und Hoym in die Selke, also in
der Aue, münden) müssen innerhalb des Harzes in den
Entstehungsgebieten aufgefangen werden. Ein Damm bei
Meisdorf wäre vielleicht für das Land billiger, aber er
bringt der Selkeaue nicht den Schutz, der erforderlich
ist. War das gemeint mit dem "ökonomischen Optimum"? -
Betreiben der Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW)
und das Landwirtschafts- und Umweltministerium hier nur
Beruhigungspolitik gegenüber den Bürgern? Krasses
Beispiel von Fehlplanung und Populismus sind die
getroffenen Maßnahmen in Gatersleben: Nach eigener
Aussage des LHW können sie nur bis zu einem HQ 20
(statistisch etwa alle 20 Jahre zu erwartende
Ereignisse) schützen. Sie haben eine Menge Geld
gekostet, sind in der Wirkung sehr begrenzt und haben
eine große Zahl von Baumfällungen erfordert. Bereits vor
dem Planfeststellungsverfahren haben einige
Gaterslebener Stadträte in einer Bürgerinitiative ein
wesentlich effektiveres (und umweltschonendes!) Konzept
vorgelegt: die Reaktivierung eines westlich von
Gatersleben bis nach Hausneindorf verlaufenden
Umflutgrabens. Mit lächerlichen Argumenten wurde in der
Anhörung diese wirklich optimale Möglichkeit vom LHW
bzw. Talsperrenbetrieb zurückgewiesen. Und die
Gemeindevertreter? Man wähnt sich in Schilda und kommt
ins Grübeln, warum bloß die Landesregierung (und die
Gemeindevertreter) entgegen besserer Schutzmöglichkeiten
ausgerechnet einen Damm oberhalb Meisdorf wollen, der
bei weitem nicht den Schutz bieten würde, den man
braucht?
Ähnlich ist es vor Ermsleben: von hier bis Meisdorf
könnte eine riesige Hochwassermenge gepuffert werden,
die die Orte Ermsleben und Reinstedt, die 1994 sehr zu
leiden hatten, optimal schützen würde - warum passiert
das nicht? Sehr ernst scheint es übrigens die Gemeinde
mit der Hochwassergefahr nicht zu nehmen, denn wenn man
an der Selke entlang durch Ermsleben wandert, sieht man
einen ungepflegten Fluss, fast nur Barrieren, überrankte
Zäune, Trümmerbauwerke und vernachlässigte Mühlgräben,
sorglos herumliegendes oder gestapeltes Holz, das bei
Hochwasser herrlich überall Schaden brächte und den
Flutpegel drastisch steigen ließe! Aber alle
vernünftigen Alternativen zum "Hochwasseraktionsplan" -
auf der Internetseite "www.rettet-das-selketal.de" kann
man sie studieren - werden verachtet; und lieber ist man
bereit, das Selketal, ein wirklich ganz hochwertiges
Naturschutz- und FFH-Gebiet und von Touristen und
Heimatschützern gerühmt - für die unzulängliche
technische Maßnahme "HRB Meisdorf" zu opfern.
Der LHW hat auch für die wertvollen Biotope nur
geringschätzige Worte, Beispiel einer Bildbeschreibung:
"Ein kärglich gewachsener Eichenhangwald im Selketal"
(in Sonderbeilage des Talsperrenbetriebs
Sachsen-Anhalt). In Wahrheit handelt es sich um ein
hochwertiges streng geschütztes Biotop im ökologischen
Netz. Alles, was von den Herren aus dem Ministerium, dem
LHW und dem TSB über die langen Jahre hin zu hören und
zu sehen war, lässt beinahe vermuten, dass sie zwar über
einen Stab tüchtiger Wasserbau-Ingenieure verfügen
mögen, aber dass sie zu den ganzheitlichen Fragen
unseres Lebensraumes und der Natur, die zu schützen und
zu erhalten auch ihre Pflicht ist , ein nur sehr gering
entwickeltes Verhältnis und Interesse haben. Ein
technisches Dammbauwerk oberhalb Meisdorf mit seinen
Vor- und Nachbauten und den schlimmen Folgen für das
Tal; die gefällten Bäume in Gatersleben - ist das
gemeint mit dem "ökologischen Optimum" ?
Dr. W. Babinecz, per E-Mail |
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Im Dezember 2010 hat das
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt
eine
HOCHWASSERSCHUTZKOZEPTION
des Landes
Sachsen-Anhalt bis 2020
herausgegeben. |
Diese Konzeption wurde ohne
Beteiligung der Naturschutzverbände
verabschiedet.
Sie enthält das Selketal betreffend einige
interessante Angaben: |
Für das HRB Straßberg
wurden bisher 1.067 T€ brutto beansprucht.
Der Umsetzungszeitraum ist 2014 - 2016.
Der aktuelle Kostenansatz gesamt ist 21,9 Mio €.
Für das Vorhaben HRB Meisdorf
wurden bisher 917,4 T€ brutto ausgegeben."
Der Umsetzungszeitraum ist 2016 - 2018.
Der aktuelle Kostenansatz gesamt ist 11,5 Mio €.
Für die Harzteiche sind die aktuellen
Kostenansätze für
Kleinmaßnahmen/Unterhaltung 3,0 Mio € je Jahr |
Die Baukosten betragen also zusammen
35, 5 Mio €. Davon sind also nur für
Planung rund 2 Mio € ausgegeben worden.
Aus der Erfahrung mit öffentlichen Bauten wird
es aber sicher teurer.
Im Hochwasseraktionsplan Selke von 2002 werden
die an der Selke erfaßten Schäden mit
53,526 Mio DM = 27,367 Mio € beziffert.Daraus zieht die Konzeption
die Schlußfolgerung : "Allgemein gilt, daß die
Schadenssummen der Hochwasserereignisse 1994 an Wipper und Selke die Baukosten für die HRB im
Harz um ein Vielfaches übersteigen."
-
eine tolle Rechnung !!!! |
Meisdorfer dringen auf den
Hochwasserschutz
Der Ortschaftsrat übt Kritik am Landesbetrieb für
Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW).
(Mitteldeutsche Zeitung vom 20. Nov. 2009)
Seit 15 Jahren - dem Hochwasser 1994 - hat man nichts
anderes gemacht, als zwei Hochwasserrückhaltebecken zu
planen. Alle Alternativen wurden ignoriert. Statt eines
großen HRB hätten viele kleine Maßnahmen, auch für Meisdorf,
effektiveren Schutz gewährt und hätten längst fertig sein
können.
Wenn der LHW (Landesbetrieb für
Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft) weiterhin auf
dem Dammbau besteht, wird er mit der Planung der beiden HRB
die Verantwortung dafür übernehmen müssen, daß von 1994 bis
jetzt ein Ziel verfolgt wird, das die Gesetze verletzt.
Erst langwierige Gerichtsverfahren werden dann einen
naturnahen Hochwasserschutz erzwingen.
Ein Gericht wird zwar in der
Regel auf Grund einer Klage tätig, entscheidet dann aber
nach geltendem Recht. Und wenn mit einem
Planungsvorhaben wie hier Naturschutzrecht massiv verletzt
wird, ist so zu entscheiden.
Die Menschen in den Orten bleiben dann noch weit über das
Jahr 2018 hinaus ohne wirksamen Schutz, wenn der LHW keine
Einsicht zeigt. |
Unter der
Überschrift
Hochwasserschutz lässt weiter auf sich warten
hat die Mitteldeutsche Zeitung am 21. Sept.
2010 über eine nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates
Harzgerode in Straßberg berichtet, in der der LHW und der
TSB ihre Planungen des Hochwasserschutzes erläuterten. Sie
mußten eingestehen, daß es wohl noch bis 2015 dauern wird,
bis wirklich geeignete Maßnahmen für einen sinnvollen
Hochwasserschutz umgesetzt sind. |
Der LHW hat aus dem
Hochwasser 1994 nur die Schlußfolgerung gezogen :
"Das Kernstück für den HW-Schutz im Selkegebiet ist die
Schaffung von Voraussetzungen zum Rückhalt von Wasser durch
den Bau der RHB Straßberg und Meisdorf. Die ökonomischen
bzw. ökologischen Parameter stellen hier ein Optimum dar."
Die zuletzt genannte
Behauptung musste vom LHW bereits öffentlich zurückgenommen
werden!
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Die Bürgerinitiative übergab dem Minister die gegen den
Damm gesammelten Unterschriften. |
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Die Unterschriften
übergaben wir dem Minister
Dr. Hermann Onko Aeikens
am 28. Oktober 2009.
In dem Gespräch mit dem
Minister am 18. November konnten wir unsere Argumente
vorbringen.
Der Minister meinte, zu den in Kürze anlaufenden
Planfeststellungsverfahren für die Hochwasserrückhaltebecken
könne man Vertrauen haben.
Er rechnet aber damit, daß nach
deren Abschluß seitens der Naturschutzverbände dagegen
geklagt werden wird. |
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MZ QLB am 15. Aug. 2007
Leserbrief
Kaltluftabflussuntersuchungen
:
Durch die Mitteilung über die
Kaltluftabflussuntersuchungen im Selketal erfuhr ich,
dass der Landesbetrieb für Hochwasserschutz nun doch
umfangreichere Untersuchungen durchführen lässt, um im
Naturschutzgebiet, EU-Vogelschutzgebiet und
EU-Schutzgebiet (FFH) Selketal einen
Hochwasserschutzdamm zu errichten. Es ist erfreulich,
dass vorher klein geredete Problemfaktoren nun doch
untersucht werden. Andererseits zeigt es jedoch, dass
Naturschutz- und Umweltfaktoren im Vorfeld nicht
ausreichend ausgelotet oder überblickt wurden, wenn nun
zusätzliche Untersuchungen stattfinden, die nicht in der
Gesamt(kosten)planung des Dammes berücksichtigt worden
sind. Um den Lokalpolitikern und Bürgern den Damm
plausibel zu machen, hieß es damals, der Damm sei die
ökologisch und ökonomisch beste Variante. Dass es nicht
die ökologisch beste Variante ist, kann der
Landesbetrieb nicht nachweisen. Dass es die ökonomisch
bessere Variante sein soll, wirft, angesichts der
ständig neuen Kostenfaktoren allein in der Planung,
große Zweifel auf.
Claudia Wolf |
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Im Jahr 2006 zeigten Künstler
aus der Region Ihre künstlerischen Impressionen im
Landtag |
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Im Jahr 2005 haben wir ein
erstes Faltblatt erarbeitet und an die Bevölkerung und
andere Interessierte verteilt. |
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