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Resolution des Stadtrates der Stadt
Harzgerode - 2007
Wir fordern:
Hochwasserschutz im Oberlauf der Selke
Auch nach der Errichtung des geplanten
Hochwasserrückhaltebeckens oberhalb
von Strassberg ist die Hochwassergefahr im
Oberlauf nur scheinbar gebannt.
Mit dem für das Selketal bestätigten
Hochwasseraktionsplan wird immer noch nicht
den dringend notwendigen Erfordernissen
Rechnung getragen.
Die Ortsteile der Stadt Harzgerode im
Selketal - mit ihrer industriell und touristisch
geprägten Infrastruktur - Silberhütte,
Alexisbad und die unterhalb von Mägdesprung
liegenden Siedlungen der ehemaligen
Hammerwerke, einschließlich der Selkemühle
haben davon keineswegs den notwendigen Schutz
vor Hochwasser.
Bekanntermaßen liegen weitere gravierende
Haupteinträge unterhalb des Hochwasserrückhaltebeckens
Straßberg. Dies ist durch zahlreiche empirische
Untersuchungen des
Talsperrenbetriebes ausführlich und
nachvollziehbar belegt.
Es muss daher unbedingt gelingen, die
entsprechenden Niederschlagsmengen bereits in den
Nebentälern vom direkten Abfluss in die Selke
zurückzuhalten.
Ein Teil der
Teiche im Einzugsgebiet,
die hauptsächlich mit dem technischen
Fortschritt
des Bergbaus aber auch zur
Trinkwasserspeicherung angelegt worden sind, heute jedoch
nicht mehr bzw. nur noch bedingt diesen
Zwecken dienen, gilt es für den Hochwasserschutz
unbedingt zu nutzen. Diese Teiche
müssen
mit entsprechender Bewirtschaftung und nach
teilweiser Sanierung sofort zum
Hochwasserschutz herangezogen werden. Das gilt auch für
einige aufgelassene Teiche. So ist als Ersatz
für den ehemaligen Teich
im Uhlenbachtal ein
Hochwasserrückhaltebecken zwingend notwendig!
Einhergehend und ergänzend dazu sollte die
Sanierung der 3 Harzgeröder Teiche, Kunst-,
Hahneröder- und Judenteich, die als
Klärteiche bisher zweckentfremdet genutzt waren,
erfolgen. Damit wäre das vom Höhensattel
westlich aus dem Stadtgebiet von Harzgerode
abfließende und oberhalb von Alexisbad über
das Lange Tal in die Selke strömende
Regenwasser gepuffert.
Unkontinuierliche bzw.
gar nicht durchgeführte Gewässerunterhaltung
ist ein weiteres
beredtes Zeugnis des nicht wirklichen
Hochwasserschutzes. Dabei sind nicht nur die sich
immer wieder bildenden Anlandungen im
Flusslauf ein Problem.
Die seit dem Hochwasser vom 13. April 1994
(!) immer noch beschädigten Ufermauern und
ungesicherte Böschungen in den Ortslagen sind
nun endlich zu sanieren. Durch das weitere
Nachrutschen in diesen Bereichen, wie jetzt
ganz aktuell beim Hochwasser der Warnstufe 3,
am 29.09.2007 wieder festzustellen war, wird
dadurch eine massive Einengung des Flussbetts
offenkundig hingenommen. Diese Profileinschränkungen sind
unbedingt zu beseitigen.
Hier muss sofort gehandelt werden.
Wir fordern Sie aus dieser, für unser oberes
Selketal existentiell wichtigen Problemlage auf,
sofort die Einleitung
aller erforderlichen Maßnahmen
zu veranlassen und den eingangs
erwähnten Hochwasseraktionsplan dahingehend
überarbeiten zu lassen.
Der wirksame
Schutz vor Hochwasser beginnt an der Quelle und geht in
Richtung Mündung.
Der
Bürgermeister
Horst Schöne |