|
||||||||
|
Chronik und Dokumente |
Demonstration bei Meisdorf
|
||
Das Echo auf den Aufruf mit
Plakaten, Flugblättern und Anzeigen war überwältigend. Weit über
1000 Männer, Frauen und Kinder waren unserem Aufruf gefolgt. Da
viele mit dem Fahrrad kamen oder ihr Auto auf den Parkplätzen in Meisdorf abstellten und mit einem Kleinbus, den wir organisiert
hatten, ins Selketal kamen, gab es keine Probleme. Bei dem herrlichen Wetter besuchten gut gelaunte Menschen zwischen 10 und 12 Uhr das Selketal zwischen Meisdorf und der Selkemühle. Sie wurden am Eingang des Tales von Frau Helm ( NABU ), Dr. Wegener ( BNU ). Herrn Prof. Dr. Lüderitz ( BUND ) und Herrn Schöne ( Harzklub ) und anderen Rednern aus der Region empfangen. Die Teilnehmer machten durch ihre Anwesenheit und vielfach durch ihre Unterschrift auf der Protest-Erklärung deutlich, dass sie das Selketal nicht dem Hochwasserschutz opfern wollen, sondern Alternativen verlangen : Erhaltung des Selketals bei gleichzeitiger Gewährleistung des Hochwasserschutzes durch eine geschickte Kombination im oberen Einzugsgebiet. An der Thalmühle und anderen markanten Punkten auf dem Weg bis kurz vor der Selkemühle waren Informationstafeln aufgestellt. Dort entwickelten sich zahlreiche Gespräche, in denen Informationen und Argumente ausgetauscht wurden. Die auch auf Handzetteln verteilten Vorschläge für Alternativen fanden großes Interesse und Zustimmung. Damit konnte vielfach ein Informationsdefizit der betroffenen Bürger verringert werden. Selbst viele Anwohner von Meisdorf und dem Selketal sind oder waren bis jetzt nicht über Zusammenhänge und Folgen eines Dammbaus informiert. Alle Teilnehmer äußerten sich ablehnend zum Vorhaben unserer Landesregierung, einen Hochwasserschutzdamm an dieser Stelle zu bauen. Selbst vom schlimmen Hochwasser im April 1994 sehr geschädigte Einwohner von Meisdorf forderten, dass auf den Dammbau verzichtet wird An der Stelle, die der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft für den Dammbau vorgesehen hat, wurde mit Hilfe von Luftballons das Profil des Dammes angedeutet. Die Ballons trugen ein Spruchband "HOCHWASSERSCHUTZ – OHNE DAMM". Ein solcher Damm darf weder geplant noch gebaut werden. |
FORDERUNGEN und ALTERNATIVEN : 1. Verringerung des Hochwassers
durch: Fazit : |
|
Die zuständige Ministerin Frau
Wernicke war eingeladen, hatte aber wegen anderer Termine die
Vertretung durch die zuständige Verwaltung zugesagt. Vermutlich in
dieser Eigenschaft war Herr Edmund Werner vom Landesbetrieb für
Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft vor Ort und informierte sich
über die Resonanz der Demo.
Die Landesvorsitzende des NABU-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, die Biologin Frau Helene Helm, bekräftigte, dass das Selketal unverzichtbar ist - für die Natur und für die Menschen – als Erholungssuchende, als Freunde der Natur und der Landschaft und als Beschäftigte in der Tourismusbranche. Die Naturschutzverbände und der Harzklub sind weiterhin bereit, gemeinsam mit der Landesregierung nach alternativen Konzepten für Hochwasser-Schutzmaßnahmen zu suchen, die naturverträglicher als ein großer Damm sind. Das Aktionsbündnis bedankt sich bei allen Teilnehmern der Demo für ihr Interesse am Erhalt ihres Selketals und bittet die dort vorgestellten Argumente und Alternativen an ihren Freundes- und Bekanntenkreis weiterzugeben. Das mdr-Fernsehen berichtete ausführlich in der Regionalsendung und in der Abendschau "Aktuell". Die Volksstimme brachte ausführliche Artikel am 31. März und 2. April und die Mitteldeutsche Zeitung am 31. März vier Beiträge bzw. Kommentare. Detlef Mahlo |
Zur Startseite von www.rettet-das-selketal.de