Chronik     und     Dokumente      -  Gründung der Bürgerinitiative

Das Aktionsbündnis RETTET DAS SELKETAL lud anläßlich der 10. Wiederkehr des Hochwassers der Selke am 13./14. April 1994 zu einer Informationsveranstaltung am 14. April 2004 in die Thalmühle Meisdorf ein. Etwa 70 Interessenten folgten der Einladung.

In einem Lichtbildervortrag zeigte Frau Annette Westermann (NABU) die Natur im Selketal, ihre Einmaligkeit und Schönheit und erläuterte, daß der geplante Damm zu einer Veränderung des Kleinklimas im Selketal führt und damit die Lebensbedingungen für Flora und Fauna verschlechtert.

Herr Georg Werner (Schloßhotel Meisdorf) erläuterte die Folgen des Dammbaus für den Tourismus. Sowohl im Zeitraum eines Dammbaus als auch nach seiner Fertigstellung würde die Attraktivität des Selketals um vieles geringer werden und für Hotels und Gastronomie schwere wirtschaftliche Einbußen bringen.

Herr Reinhard Vogt (Leiter der Hochwasserschutzzentrale Köln) und seine Mitarbeiterin Yvonne Wieczorrek zeigten, welcher Aufwand in Köln bei den alljährlichen Hochwässern des Rheins erforderlich ist, um Hab und Gut der Bürger zu schützen. Sie hatten sich am Vortag von der konkreten Situation der Selke ein Bild gemacht und konnten so Maßnahmen vorstellen, die in der Selkeaue sehr gut und effektiv einsetzbar sind, wie die planerische Vorbereitung auf Gefahrenereignisse, die Hochwasserwarnung, und die Schutzmaßnahmen in den flacheren Überschwemmungsgebieten.
Mit ihren transportablen Hochwasser-Schutzwänden hat die Hochwasserschutzzentrale Köln bei dem Hochwasser der Elbe 2002 in Schönebeck praktische Hilfe geleistet.

  Diese Veranstaltung bestärkte die Teilnehmer in ihrer Ansicht, daß ihre Argumente richtig sind und ein Damm im Selketal nicht gebaut zu werden braucht und nicht gebaut werden darf. Es entstand der Gedanke, zur Bündelung dieses Willens eine Bürgerinitiative zu gründen.

Am 12. Mai 2004 wurde daraufhin die Bürgerinitiative
                 "Naturnaher Hochwasserschutz Selke"
gegründet.
Diesen Namen wählten wir, weil für uns der Hochwasserschutz - der Schutz der Menschen vor einem künftigen Hochwasser an erster Stelle steht. Das bedeutet andererseits, daß er nicht absolut gesehen werden kann. Denn was nützt es, wenn durch unverhältnismäßige technische Hochwasserschutzbauwerke die Natur des Selketals so zerstört wird, daß dort niemand mehr Urlaub machen möchte und den Einwohnern die materielle Existenzgrundlage entzogen wird.

Naturverträglicher Hochwasserschutz ist möglich. Dafür zu argumentieren und zu werben - gegenüber der Bevölkerung und den Verantwortlichen für die Planung - hat sich die Bürgerinitiative zur Aufgabe gemacht.

Die Bürgerinitiative hatte zu Beginn 50 Mitglieder und ist im Oktober 2010 auf ca. 220 Mitglieder angewachsen, die überwiegend in dem hochwassergefährdeten Gebiet leben.


Die Hochwasserschutzzentrale Köln zeigt auf ihrer Internetseite, wie dort die Bürger vor Hochwasser gewarnt und geschützt werden. Insbesondere die Landkarten mit den bei verschiedenen Hochwasserständen und Zeiten zu erwarteten Überschwemmungshöhen sind beispielgebend und von uns für unseren Bereich vom Ministerium gefordert worden. www.hochwasserinfo-koeln.de 

     


Zur Startseite von www.rettet-das-selketal.de